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Sprachliche Fallstricke
Mediensprache soll schnell auf den Punkt kommen.
- Benennen Sie klar die Verantwortlichen. Nicht: „Die Funkstation wurde aufgebaut“, sondern deutlicher: „Jugendliche bauten die Funkstation auf.“
- Nicht im unpersönlichen Passiv schreiben, sondern — wo immer möglich — aktive Formulierungen benutzen. Etwas wird nicht veranstaltet, sondern „jemand“ veranstaltet etwas. Der Mensch steht immer im Mittelpunkt des Handelns, während die Passivsprache die Handelnden versteckt (Politiker!). Mancher Aktiv ist aber unnötig: Wenn es egal ist, zu wissen, wer da handelt: Etwa: Das Geschäft wird geöffnet. Wie der Schlüsseldreher heißt, ist mir egal.
- Kein Bürokratendeutsch! Das ist eine Sprache, die kaum ein Leser liebt. Dröge und schwer verständlich trübt sie nicht nur den Lesespaß, sie sorgt auch für ein Bürokraten-Image des Schreibenden. Vermeiden Sie, dass zur Durchführung von Maßnahmen irgend etwas erfolgen muss.
- Streichen Sie in ihren Texten Füllwörter, die nichts zum Sinn beitragen und den Text nur aufblähen.
- Weg mit den Superlativen. Sie verführen dazu, Werbung zu betreiben, wo Sie informieren sollen.
- Verwenden Sie Eigenschaftswörtern sparsam, sonst ist die Gefahr groß, auch damit Wertendes in ihren Text einzubauen. Vorsicht auch vor Fremdwörtern. Jedes unverstandene Fremdwort kostet Leser. Und das wollen Sie doch nicht?
- Keine falschen Bilder verwenden: Neulich sind die Benzinpreise explodiert. Die Einsatzkräfte hatten ein großes Los zu knacken. Allerhand Merkwürdiges wird sogar gedruckt. Prüfen Sie also, ob Sie ungewollt Lustigkeit verbreiten
- Wenn Sie leichter verstanden werden wollen, dann halten Sie Ihre Sätze kurz (<20 Wörter) und gehen Sie Schachtelsätzen aus dem Weg.
Weitere, für manche vielleicht etwas zu oberlehrerhaft klingende Hinweise dazu finden Sie in meinem Skript auf www.schreiberlink.de/berufliches2.htm
DK7EO - 13. Jan, 13:28
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